Nur, um mal ein paar Kleinigkeiten klar zu stellen:
1. Was wir hier haben, ist leider immer noch eine Flatrate per Definition. Da läßt sich auch bei 128kb/s-Beschränkung nichts gegen sagen, so blöd das ist.
2. Lag das lahme Netz früher
nicht an riesigen Downloads, sondern an dee Menge
gleichzeitiger offener Verbindung! Sprich: es kam nicht drauf an, ob jemand 100GB pro Monat geladen hat, sondern dass er dabei 50-100 Streams auf einmal laufen ließ. Es ist also scheißegal, wieviele Videos sich jemand von Youtube saugt, solange er das nur seriell getan hat, wurde niemand beeinträchtigt.
3. Jetzt ist es so, dass wir (a) eine quasi-Volumenbeschränkung haben (wer kann schon noch riesige Datenmengen downloaden, wenn er dafür Tage bräuchte? Zumal ja "zufällig" auch noch dauernd das Netz ausfällt, ein Schelm, wer böses dabei denkt), (b) die Anzahl der gleichzeitigen offenen Leitungen pro IP beschränkt wurde, und (c) dafür keinen Portfilter mehr vor dem Anschluss hängt. Ergo: P2P ist jetzt sogar viel besser möglich als früher, ob es andere behindert, weiß ich nicht, da mir nicht klar ist, wie die aktuelle Technik arbeitet. Könnte also verschlimmbessert worden sein, das wird sich zeigen.
Auf jeden Fall ist es nur für einen ein Erfolg: WC! Denn die müssen JETZT deutlich weniger für das übertragene Datenvolumen bezahlen. Denen ging es mE niemals darum, den Studenten ein stabileres Internet zu bieten, sondern lediglich darum, ihre eigenen Kosten zu reduzieren. Wirtschaftlich gesehen sicher sinnvoll, aber praktisch ein Weg zurück in die Steinzeit. Mit 3 GB kann man heute keine Sau mehr hinterm Ofen hervorholen, das langt hinten und vorne nicht. Nur mal so eine kleine Rechnung:
- Aufruf von durchschn. 60-70 Webseiten pro Tag mit jeweils 500k Volumen = macht im Monat fast 1 GB an Daten (nur fürs WWW!!!)
- 3-tägiges Update von Antivirensoftware, Firewalls etc., jeweils im Schnitt 20megs = 200 MB pro Monat für Security
- Emails empfangen und versenden, einige mglw. mit Anhängen = 50megs pro Monat (sehr vorsichtig gerechnet)
- Musikdownloads, legal natürlich, ca. 10 Songs im Monat á 5 megs = 50 MB
- Updates für 3 aktuelle Spiele, ca. 1-1.5 GB (leider, denn Patches werden immer umfangreicher)
- Windows-Updates, im Schnitt auch ca. 200 MB pro Monat
- Updates für sonstige Software (Bild- und Videobearbeitung, Acrobat, ...) = ca. 50 MB
- Treiberaktualisierungen (Video, Audio, was auch immer...) = ca. 250 MB (im sehr günstigen Fall)
Macht zusammen ca. 2.8 bis 3.3 GB!!! Dabei sind aber noch keine Flash-Videos dabei, keine Fotos, keine Filmtrailer, sonstige Software usw.! Und schon gar nicht wurde hier mit einbezogen, dass es vielleicht Leute geben könnte, die nen zweiten Rechner (Laptop) haben und bestimmte Dinge doppelt laden müssen, weil sie, wie ich, vielleicht neben Windows Vista auch noch ein Gerät mit XP haben und Treiber, Updates etc. gesondert benötigen.
3 GB sind also sogar für den Nicht-Tauschbörsianer völlig unzureichend, ein zweiter Rechner reicht schon, um das System mit Standard-Anwendungen zu sprengen. Und seien wir mal ehrlich, wen interessiert im Netz noch solch banale Sachen? Wir wollen irgendwo unterhalten werden, IP-TV, Internet-Radios usw, da sind Volumenbeschränkungen völlig unmodern. Sogar in Österreich hat man das mittlerweile erkannt und i.d.R. die Fairuse-Grenze auf 15 GB gesetzt, was eig. ok und (derzeit) ausreichend wäre. Von solchen Limiten dürften wir hier oben aber weiterhin nur träumen